Business Coachin Christina Siegler: “Für mich ist Selbstständigkeit viel mehr als ein Beruf, es ist ein Lebensstil.”

Maxi Knust

Christina Siegler ist zertifizierte Coachin und Mentorin für ambitionierte Frauen, die ihr eigenes Business gründen wollen. Dabei legt sie Wert auf einen holistischen Ansatz, wobei Lebensgefühl, Selbstbestimmung und der eigenen Leidenschaft nachgehen im Einklang mit dem Business stehen dürfen. Selbstständigkeit ist für Christina dabei mehr als nur ein Beruf, es sei vielmehr ein Lebensstil. Und so hilft sie als Coachin und Mentorin ihren Kundinnen genau diese Balance und authentische Selbstverwirklichung zu finden. Im FEMPRENEUR Interview sprachen wir über typische Blockaden, die von der Gründung abhalten können und wie frau ins Tun kommt.

Interview mit Business Coachin und Mentorin Christina Siegler

Christina, du bist Business Coachin und Mentorin für Frauen. Wie bist du zu diesem Beruf gekommen?

Wie so oft im Leben, hat es eine ganze Zeit gedauert. Da waren viele Puzzle-Stücke, die sich erst in den letzten 2 Jahren zu einem Bild zusammensetzen wollten.

Mein Werdegang war ganz klassisch – Abitur, Bachelor in BWL, Master in Marketing & Sales und dann Beginn in einem kleinen IT-Unternehmen, für das ich die Marketing-Abteilung aufgebaut habe. So viel zum Lebenslauf.

Dann war da noch die persönliche Seite. Ich war schon früh bei Freunden Ansprechpartnerin für Probleme. Psychologie fand ich immer super spannend.

Da mir mein Job als Marketing Managerin nicht ausreichte, habe ich dann kurzerhand beschlossen, eine Ausbildung zum Business Coach zu machen. Und so führte am Ende alles zusammen.

Du hilfst Frauen auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Oft hört man ja, dass das „Selbst“ und „Ständig“ bedeutet. Das hältst du aber ja für veraltet. Was bedeutet Selbstständigkeit und Female Business für dich konkret?

Selbständigkeit bedeutet für mich, seine eigene Identität und seine Werte zu leben. Für mich ist es viel mehr als nur ein Beruf, es ist ein Lebensstil. Viel zu viele Menschen gehen täglich einem Job nach, der sie nicht erfüllt oder sogar unglücklich macht. 

Wir Menschen sind auf diesem Planeten, um zu leben und um etwas an andere zurückzugeben. Das eigene Business ist ein Weg dorthin.

Selbständigkeit bedeutet für mich, seine eigene Identität und seine Werte zu leben.

Warum ich genau Frauen unterstütze, liegt daran, dass häufig Frauen diejenigen sind, die zwar eine tolle Idee haben, aber nicht den Mut haben, loszugehen.

Viele Frauen stecken zurück aus Rücksicht auf andere. Aber nur wenn ihr eigenes Glas gefüllt ist, können sie auch anderen helfen. Dazu möchte ich sie ermutigen. 

Das eigene Business zu gründen, wünschen sich sicher Viele, aber die Wenigsten trauen sich dann wirklich. Was hält deiner Erfahrung nach Frauen davon ab?

Aus meiner Sicht gibt es 2 wesentliche Gründe: Blockaden und tatsächliche Fakten. Zu den Blockaden gehören z.B. Glaubenssätze und Ängste, weshalb wir uns nicht trauen.

Es gibt aber auch äußere Blockaden, z.B. ein Umfeld, das den Weg in die Selbständigkeit erschwert. Um sowohl innere als auch äußere Blockaden zu lösen, kann ein Coach von großem Vorteil sein.

Dann gibt es noch die tatsächlichen Fakten, die gerne vergessen werden. Bevor man sich selbständig macht, sollte man sich bestimmte Fragen stellen wie:

Passt eine Selbständigkeit zu meiner aktuellen Lebenssituation? 

Kann ich dadurch meine Werte wirklich leben?

Ist Sicherheit bspw. der höchste Wert, ist evtl. doch das Angestelltenverhältnis besser geeignet?

Was ist dein Tipp um ins Tun zu kommen? Gerade, wenn man sich überfordert fühlt und nicht weiß, wo man anfangen soll.

Bei Überforderung hält man am besten einmal inne und schnauft tief durch. Dann hilft es, alle To Dos, die man im Kopf hat, einfach aufzuschreiben – ob beruflich oder privat. So wird erst einmal der Kopf frei. Nun priorisiert man und bricht größere Aufgaben in kleine herunter.

Dann kommt der wichtigste Punkt: Einfach machen. Hört sich doof an, aber daran scheitern viele. Gerade die Perfektionisten neigen dazu, nicht ins Tun zu kommen. Wir müssen lernen, Fehler als Privileg zu sehen – gerade als Selbständige. Fehler zeigen uns den Weg genauso wie Erfolge.

Auch hier gilt: Kommst du allein nicht weiter, suche dir Hilfe bei einem Coach. Coaching ist am Ende einfach eine Abkürzung.

Gerade die Perfektionisten neigen dazu, nicht ins Tun zu kommen.

Wie hilfst du deinen Kundinnen ganz konkret dabei das eigene Business zu gründen?

Da ich holistisch arbeite, ist es mir besonders wichtig, mit meinen Klientinnen zu Beginn eine Lebensvision aufzustellen. Erst wenn sie wissen, was sie konkret von ihrem Leben möchten, kann man ein Business aufbauen, das auch zu ihnen passt.

Da ich holistisch arbeite, ist es mir besonders wichtig, mit meinen Klientinnen zu Beginn eine Lebensvision aufzustellen.

Erst im zweiten Schritt widmen wir uns der Gründung. Hier unterstütze ich wirklich bei allen Themen rund um den Business Aufbau, d.h. bei organisatorischen Dingen wie der Gewerbeanmeldung oder der Auswahl des Steuerberaters, bei strategischen Themen wie dem Marketing 1×1 (Zielgruppe, Angebot, Pricing, Branding usw.).

Zwischendurch werden immer wieder aufkommende Blockaden bearbeitet und gelöst.

Du hast dich selbst letztes Jahr, also 2021, selbstständig gemacht – bist also selbst noch frische Gründerin. Was war deine wichtigste Erkenntnis bislang und was macht dich besonders glücklich in deinem Business?

Erkenntnis: Wir machen eine Ausbildung, um einen Job zu erlernen und ein Studium, um als Professionals in die Arbeitswelt einzusteigen. Aber als frische Selbständige denken wir, wir müssten direkt alles können, ohne Zeit und Geld zu investieren.

Ein Business zu gründen, bedeutet, dass wir Zeit und Geld investieren dürfen, um erfolgreich zu sein.

Ein Business zu gründen, bedeutet wieder in die Rolle des Schülers zu schlüpfen. Es bedeutet, dass es unfassbar wichtig ist, von anderen zu lernen, die bereits einen Schritt weiter sind. Es bedeutet, dass wir Zeit und Geld investieren dürfen, um erfolgreich zu sein.

Besondern glücklich macht mich die dadurch gewonnene Freiheit. Mitte des Jahres gehen wir für mehrere Monate ins Ausland – das wäre mit Arbeitgeber so nicht möglich gewesen.

Website: www.christinasiegler.com

Instagram: @christina.siegler

Fotos by Farina Deutschmann

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