Audio-Dating-App wayvs Gründerin Franziska Focken: „Wir wollten eine Dating-App schaffen, die wirklich tiefer geht und dem wichtigsten Gefühl der Welt zu tun hat: Liebe.“

Maxi Knust

Franziska Focken gründete gemeinsam mit Co-Founder Julian Krahnen die Dating-App wayvs, um via Audios den NutzerInnen die Möglichkeit zu geben, ein tieferes und authentischeres Kennenlernen zu initieren. Aus eigener Erfahrung, wusste Franziska wie oberflächlich und ‘kalt’ Dating über die bislang bekannten Apps sein kann und wollte mit wayvs eine neue Dating-App entwickeln. Im FEMPRENEUR Interview sprachen wir über diese neuartige Slow-Dating-App, wie wichtig Werte in der Co-Founder Gründung sind, und warum Gründen das Leben intensiver macht. 

FEMPRENEUR Interview mit wayvs-Gründerin Franziska Focken

Franziska, du hast wayvs, eine Dating-App gegründet. Was unterscheidet eure Dating-App von anderen?

Ich finde Dating Apps eigentlich schrecklich. Während der Pandemie war es dann aber die einzige Möglichkeit neue Leute kennenzulernen. Also habe ich mir eine App runterladen. 

Und ich fand es ein kaltes Erlebnis. Damit meine ich, es hat überhaupt nicht gefunkt, und es lag nicht an der Anzahl der Typen, die ich mir angeschaut habe.

Ich finde Dating Apps eigentlich schrecklich.

Ich glaube einfach, dass es viel mehr braucht als einfach nur ein Foto damit in mir etwas passiert. Also klar ein Foto ist schon gut, aber es fehlt der nächste Schritt. Denn ein Foto sagt dir nicht, ob ein Typ witzig und schlau ist. Das ist für mich aber im Zweifel viel wichtiger als ein schönes Foto.

Bei wayvs bieten wir genau das, wenn du jemanden sympathisch findest, dann kannst du dir sofort anhören, was er zu sagen hat und weißt nach 3 Sekunden, ob es passt. Das kann keine andere Dating App. 

wayvs ist eine Slow-Dating App. Was hat der Dating Welt eurer Beobachtung nach gefehlt und was macht die menschliche Stimme so besonders beim Dating?

Die Stimme eines Menschen sagt so viel über ihn aus. Es gibt eine Studie, die besagt dass 38% des ersten Eindrucks auf die Stimme zurückzuführen ist. Und ich persönlich finde es sogar noch wichtiger, was die Person zu sagen hat, als nur ein Foto zu sehen.

Wenn ich anfange einem Menschen zuzuhören, kommen wir aus dem Ego-swiping-Teufelskreis heraus. Das erzeugt mehr Menschlichkeit und Tiefe.

Und das Tolle ist: Wenn ich anfange einem Menschen zuzuhören, höre ich auf weiter zu wischen, so kommen wir aus dem Ego-swiping-Teufelskreis heraus. Das erzeugt sofort mehr Menschlichkeit und Tiefe.

Deshalb bekommst du bei wayvs jeden Tag 3 Profile vorgeschlagen, die wirklich zu dir passen. Unsere Nutzer beschäftigen sich viel intensiver mit den Profilen als auf anderen Apps. 

Für wen ist die App konzipiert? Und für wen nicht?

wayvs ist NICHT für Leute, die auf der Suche nach etwas Schnellen oder Oberflächlichen sind, sondern für Leute, die wirklich daten wollen. Das sind Menschen, die entweder Tinder satt haben oder sich aus gutem Grund dort nie angemeldet haben. 

wayvs ist für Leute, die wirklich daten wollen.

Bei wayvs sind Leute, die sich auch im Alltag Gedanken zu Bewusstsein, Achtsamkeit machen und die echtes Interesse an anderen Menschen haben. 

Du hast zuvor bei Rocket Internet gearbeitet. Inwiefern hat dir diese Job-Erfahrung bei der Gründung geholfen? Und was hat dich sonst noch inspiriert dein eigenes Business zu starten?

Die Zeit bei Rocket Internet hat mir auf jeden Fall gezeigt, dass alles möglich ist. Ich war damals die erste Mitarbeiterin bei Helpling und es war ein ‘crazy ride’, solch ein Wachstum mitzumachen. Diese Mischung aus Berater-Handwerk und unternehmerischem Denken hat mich auf jeden Fall stark geprägt. 

Die Zeit bei Rocket Internet hat mir gezeigt, dass alles möglich ist.

Trotzdem wollte ich gerne etwas Eigenes schaffen, was direkt aus meinem Herzen kommt. Und das bedeutet in meinem Fall, eine Dating App zu schaffen, die wirklich tiefer geht.

Auch weil ich gesehen habe, dass ich mit diesem Wunsch nicht alleine bin. Ein prägendes Ereignis war auch, als meine kleine Schwester sich soooo gefreut hat, zu ihrem 18. Geburtstag endlich mal Bumble und Tinder runterladen zu können. Das fand sie so aufregend, wie das erste Mal in den Club zu gehen. 

Ich wollte etwas Eigenes schaffen, was direkt aus meinem Herzen kommt – eine Dating App, die wirklich tiefer geht.

Nach 2 Tagen kam sie ganz enttäuscht zu mir und meinte, sie hat es deinstalliert, weil die Leute gar nicht so offen waren und alles sehr unterkühlt abläuft. Solche Erlebnisse inspirieren mich, einen Ort mit mehr Authentizität, Wärme und Tiefe zu schaffen.   

Du hast gemeinsam mit deinem Co-Founder Julian gegründet. Was ist dein Tipp für die perfekte Co-Founder Wahl?

Bevor Julian und ich die Firma gegründet haben, haben wir als erstes nicht über die Geschäftsidee gesprochen, sondern über die Werte, die uns wichtig sind. Und da hat es gefunkt.

Wir beide wollten etwas schaffen, was mit dem wichtigsten Gefühl der Welt zu tun hat: Liebe.

Und was Menschen hilft diese zu finden oder zueinander zu finden. 

Gründe nur mit einem Menschen, der deine Werte auch teilt! – Wir beide wollten etwas schaffen, was mit dem wichtigsten Gefühl der Welt zu tun hat: Liebe.

Deswegen ist mein Tipp: Egal wie gut deine Idee ist, mach es nur mit einem Menschen, der deine Werte auch teilt. Jemanden den du gerne jeden Tag siehst und hörst.

Was macht die GründerIn-Erfahrung für dich so besonders? Und welche Tipps hast du für angehende Gründerinnen?

Für mich ist es eine Wahl, das Leben intensiver zu leben. Jeder Erfolg und Misserfolg kommt einem intensiver vor. Ich empfinde es, als würde man einfach den Einsatz im Leben erhöhen.

Gründen ist die Möglichkeit, wahnsinnig kreativ zu sein und etwas zu schaffen, was einen positiven Einfluss auf die Welt hat, was seine eigenen Werte widerspiegelt und wie man die Welt gerne hätte.

Gründen ist die Möglichkeit, wahnsinnig kreativ zu sein und die Wahl, das Leben intensiver zu leben.

Ich denke, was mir sehr geholfen hat, ist es Leute um einen zu haben, die auch gründen. Das macht es zu etwas Normalen und Machbaren. 

Das Wichtigste ist aber: Einfach machen! Was soll schon passieren? 

Meine „Fehlschläge“ (2 mal einen Pivot gemacht) sind heute ein Asset, weil zum Beispiel Investoren sehen, dass wir nicht festgefahren sind auf eine Sache, die wir als Gründer durchpushen wollen, sondern wirklich datengetrieben schauen, was funktioniert.

Außerdem zeigt es Durchhaltevermögen. Damals dachte ich aber es ist ein riesen fail. Also, auf gehts! Loslegen! 

Website: www.wayvs.app

App via Apple oder Android herunterladen

Fotos by Julia Zierer

Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Native Post. Wenn du auch auf FEMPRENEUR erscheinen willst, dann informier dich gerne hier.

Total
0
Shares
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Previous Article

Agentur-Gründerin Melanie Ganghof verbindet 3 Leidenschaften: Business, Lifestyle & Weddings "Mein Fokus sind elegante Micro-Weddings mit einem Hauch Glamour und Coolness."

Next Article

Laura Rath, Gründerin der Naturkosmetik-Marke Hej Organic: „Wir wollen den Wandel der Welt beschleunigen, sich nachhaltiger zu pflegen.“

Related Posts