Dein Startup in der Öffentlichkeit: 5 Tipps für effektive Selfmade Startup PR

Gastautor*in

Startups sind reich an kreativen Ideen, für professionelle PR fehlt am Ende aber oft das Geld. Wie du dein Unternehmen trotzdem ins Gespräch bringst, zeigt dir Isabelle von #przweinull anhand 5 praktischer Tipps für deine effektive Selfmade Startup PR.

Lange hast du dran gearbeitet: an deinem Startup, deinem “Baby”, wie du vor Freunden und Bekannten gerne sagst. Hast dir die Nächte mit Business Cases um die Ohren geschlagen. Den Markt analysiert, mit Geldgebern gesprochen, eine Website gebastelt. Das volle Programm. Höchste Zeit, dich und dein Produkt nun bei den relevanten Zielgruppen ins Gespräch zu bringen. Aber geht das ohne teure Agentur oder Kommunikationsberaterin im Hintergrund? Ja!

5 Tipps für deine effektive Selfmade Startup PR

Tipp 1: Mach dir einen Plan

Kommunikation ist planbar. Erstelle eine Übersicht der Kommunikationsanlässe, die für dein Produkt bzw. deine Dienstleistung relevant sind. Das können unter anderem Messen, Produktreleases, Motto-Tage (z.B. Welttag des Buches) oder Jubiläen sein. Entwickle anschließend eine Kommunikations-Zeitschiene entlang dieser Übersicht. Sei flexibel für Anfragen von Journalisten und Bloggern. Je öfter du bei geeigneten Anlässen wie oben beschrieben proaktiv kommunizierst und dich nach und nach vernetzt, umso eher gelangst du in den Radar der Medien.

Tipp 2: Misch dich ein

Für nahezu alle Produkte und Dienstleistungen gibt es einen Markt. In diesem finden Debatten statt, die unter anderem in Fachmedien, auf Online-Portalen und bei Veranstaltungen ausgetragen werden. Zu welcher dieser Debatten kannst du mit deinem Startup einen Beitrag leisten? Leite daraus griffige Botschaften ab und melde dich mit diesen regelmäßig zu Wort. Teste die Wirkung deines Themas z.B. als Speakerin auf einem Branchen-Kongress oder bei einer Podiumsdiskussion. Dabei musst du keineswegs mit dem Strom schwimmen: Sei gerne provokativ, stelle Dinge in Frage. Aber sei dabei vor allem eines: authentisch.

Tipp 3: Nutze Social Media

Zwar behaupten Studien und Umfragen stets, dass Social Media für die journalistische Recherche nicht relevant sind. Doch die Realität ist: Twitter, Facebook, Instagram und Co. nehmen immer mehr Raum in der Arbeit von Redakteuren ein. Gerade Fachjournalisten und Blogger ziehen Informationen aus diesen Kanälen. Lege hier deine Spuren aus. Je besser diese sind, umso eher werden diese auch übernommen. Achte bei Blogbeiträgen neben relevantem guten Content unbedingt auf die Suchmaschinenoptimierung. Monitoring-Tools wie z.B. Hootsuite, Nuzzle und Google Trends helfen dir dabei, ein Gefühl für relevante Themen zu bekommen.

Tipp 4: Baue Dein Netzwerk sukzessive aus

Journalisten und Blogger sind wichtige Verbündete bei der Vermarktung von PR-Inhalten deines Unternehmens. Hier ist weniger mehr: Setze auf ein überschaubares Netzwerk an Key Kontakten (eine Handvoll ist ein guter Anfang) und lasse dich auf einen persönlichen Dialog mit ihnen ein. Ein Verteiler mit 100 Kontakten, an die du unaufgefordert deine Pressemitteilungen versendest, ist wenig zielführend. Es ist völlig okay, wenn deine News erstmal nur von ein paar Personen aufgegriffen werden. Je relevanter der Content, umso eher findet er seinen Weg in die breite Öffentlichkeit. Zum Thema Nachfassen bei Pressemitteilungen haben die Kollegen der Online-Ausgabe des “Pressesprechers” übrigens einen sehr wertvollen Tipp parat.

Tipp 5: Gib deinen Stories ein Gesicht

Man kann nicht oft genug betonen, wie wichtig anschauliches Bildmaterial für die Öffentlichkeitsarbeit ist. Dazu zählen Porträtbilder, Produktfotos oder Infografiken. Startups stehen für Unternehmen mit flachen Hierarchien: Zeige die Menschen, die in deinem Unternehmen arbeiten. Beim Versenden von Pressemitteilungen solltest du statt Bildern im Anhang lieber einen Link auf das im Netz hinterlegte Bildmaterial mitschicken (auf deiner Website oder bei einem Cloud-Dienst). So läufst Du nicht Gefahr, Journalisten oder Blogger mit riesigen Dateianhängen in ihrem Postfach zu verärgern.

Beispiel-Case

Du hast eine Lern-App für Kinder entwickelt. Bei der Debatte über den Einsatz von Apps im Schulwesen hebst du deren Vorteile hervor (Thema). Das machst du, indem du nach den Sommerferien (Einschulungs-Phase → planbarer Kommunikationsanlass) eine Pressemitteilung mit 5 Tipps zum verantwortungsvollen Umgang mit Lern-Apps versendest. Diese geht an einen dir bekannten Kreis von Fachjournalisten mit den Schwerpunkten Familie, Gesellschaft und Bildung (Key-Kontakte-Pflege). Parallel dazu veröffentlichst du auf deinem Corporate Blog eine Story über Hausaufgaben-Rituale “Damals und heute” (Social Media). Herzstück ist eine anschauliche Bildergalerie (Bilder).

Hast du noch andere Tipps für Selfmade Startup PR? Was hat bei Dir funktioniert und was überhaupt nicht? Gibt es Tools, von denen jeder wissen sollte? Ich freue mich über deine Anregungen und Kommentare hier auf dieser Seite oder per Mail an isabelle@przweinull.com.

Autorin

Isabelle Ewald

Isabelle Ewald ist Co-Gründerin von #przweinull, einem Projekt, das insbesondere Gründern mithilfe maßgeschneiderter Workshops dabei hilft, ihre PR-Arbeit weitgehend selbst in die Hand zu nehmen. Isabelle absolvierte eine redaktionelle Ausbildung an der Axel Springer Akademie in Berlin mit Stationen bei der Welt- und BILD-Gruppe, wechselte 2010 in die Unternehmenskommunikation eines global aufgestellten Handels- und Dienstleistungskonzerns. ​

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2 comments
  1. Isabelle, besten Dank für die wertvollen Tipps. Genau mit dem Thema Reichweite beschäftige ich mich momentan und bin froh für deine super Guideline! Ich muss nur noch anfangen….grrr….LG, S.

    1. Liebe Saddia,

      fand die Tipps auch total super. Wünsche dir viel Erfolg beim Starten! Finde persönlich Social Media und Netzwerken für den Einstieg am einfachsten 😉

      Lieben Gruß,
      Maxi

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