Diba Nazar-Czaplinski, Gründerin von myostyle: „Als ich EMS entdeckte, war ich begeistert: weniger Aufwand, mehr Ergebnis – ein Volltreffer!“

Maxi Knust

Mit ihrer Vision, Fitness und Gesundheit für alle zugänglich zu machen, hat Diba die Fitnesswelt revolutioniert. Als Gründerin von myostyle kombiniert sie ihre Leidenschaft für Sport mit innovativer EMS-Technologie, um Training effizienter, flexibler und alltagsnah zu gestalten. Doch Dibas Erfolgsgeschichte ist weit mehr als nur ein unternehmerischer Meilenstein: Sie ist geprägt von einer beeindruckenden Reise voller kultureller Vielfalt, Disziplin und Durchhaltevermögen. Im Interview spricht Diba über die Inspiration hinter ihrer Gründung, die Herausforderungen als Frau mit migrantischem Hintergrund in einer männerdominierten Branche und ihre Vision, EMS-Training als festen Bestandteil eines gesunden Lebens zu etablieren. Ein Gespräch über Innovation, Empowerment und die Kraft, immer wieder neu anzufangen.

Interview mit Diba Nazar-Czaplinski, Gründerin von myostyle

Diba, du hast myostyle gegründet, ein Unternehmen, das auf EMS-Training spezialisiert ist. Was hat dich ursprünglich inspiriert, diesen Schritt zu wagen, und welche Vision verfolgst du mit myostyle?

Am Anfang stand meine große Liebe zum Sport. Ich hatte eigene Personal-Training-Studios und bin im Herzen immer noch Trainerin. Doch viele Termine wurden abgesagt, oft wegen fehlender Motivation. Ich wollte eine bessere Lösung finden, die schneller hilft. Als ich 2008 EMS entdeckte, war ich begeistert: weniger Aufwand, mehr Ergebnis – ein echter Volltreffer!

Niemand musste mehr den inneren Schweinehund überwinden, und Absagen wurden seltener. Mit myostyle möchte ich allen ermöglichen, flexibel zu trainieren: wann, wo und wie sie wollen – mit minimalem Aufwand. Meine Vision? EMS soll so selbstverständlich werden wie Zähneputzen – ein Begleiter für Gesundheit, Fitness und inneres Wohlbefinden.

Als Gründerin mit migrantischem Hintergrund – welche besonderen Herausforderungen hast du in deiner Karriere erlebt, und wie hat dein kultureller Background möglicherweise deine unternehmerische Reise geprägt?

Wir sind unglaublich oft umgezogen und haben immer wieder bei Null angefangen – neue Sprache, neue Umgebung, neue Freunde. Im Nachhinein denke ich, dass das gar nicht so schlecht war. Ein Neustart zeigt, dass es okay ist, wenn mal etwas schiefläuft – man steht einfach wieder auf. Und das passiert bei Unternehmern nicht gerade selten. Mein Weg wurde stark von Disziplin und Ausdauer geprägt – Werte, die ich von meinem Vater gelernt habe.

Die Flucht aus Afghanistan hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, dankbar zu bleiben und Herausforderungen mit Stärke zu meistern.

Die Flucht aus Afghanistan hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, dankbar zu bleiben und Herausforderungen mit Stärke zu meistern. In meiner männerdominierten Branche muss ich mich manchmal auch durchbeißen, doch genau das motiviert mich, für Freiheit und Selbstbestimmung einzutreten – besonders, wenn ich höre: „Das geht nicht!“

Bevor du myostyle gegründet hast, hast du in Dubai gearbeitet, einer Stadt, die für ihre Dynamik und Innovationskraft bekannt ist. Welche Erfahrungen aus dieser Zeit haben dich in deiner aktuellen Rolle beeinflusst?

In Dubai habe ich gelernt, kulturelle Unterschiede positiv zu nutzen. Es war faszinierend, wie viele Nationen mit Unterschieden friedlich zusammenleben. Da jeder dort fremd ist, entsteht ein besonderer Zusammenhalt. Es war spannend, deutsche Strukturen im Nahen Osten umzusetzen, auch wenn es eine Herausforderung war.

Mit Offenheit und einem klaren Ziel kann man alles erreichen.

Zum Beispiel mussten EMS-Trainingskleidung angepasst und neue Designs entwickelt werden. Frauen und Männer trainierten getrennt. Der Erfolg von 21 EMS-Studios in VAE, Oman, Katar, Kuwait und Jeddah hat mir gezeigt: Mit Offenheit und einem klaren Ziel kann man alles erreichen. Der Nutzen von EMS war so offensichtlich, dass Sprache kaum eine Rolle spielte.

EMS-Training ist ein wachsender Trend im Fitness- und Gesundheitssektor. Wie hebt sich myostyle in Bezug auf Technologie und Forschung von anderen Anbietern ab, und welche Innovationen siehst du als die Zukunft von EMS-Training?

Ein EMS-Gerät allein reicht nicht. Nutzer brauchen ein Konzept, das mentale Aspekte wie Entspannung und Ernährung einbezieht. Fitness basiert auf mehreren Säulen – Bewegung ist nur eine. Fehlt eine, kippt das System. Viele starten im Januar im Gym, nutzen es ab Februar aber kaum noch. Unsere Lösung motiviert, hilft langfristig und zeigt schnell Erfolge.

Unsere Programme und Ernährungspläne wurden mit Experten entwickelt, Stressbewältigung integriert. myostyle setzt auf hautschonende Mittelfrequenztechnologie – kabellos, effektiv, ideal für zu Hause. Die App bietet Gesundheitsbetreuung auf neuem Level. Aufklärung ist uns wichtig: EMS steigert Fitness, Gesundheit und Entspannung. Die Zukunft liegt in EMS mit KI und personalisierten Lösungen.

Im Verlauf deiner Gründung gab es sicherlich Höhen und Tiefen. Kannst du uns einige der größten Herausforderungen schildern, die du auf diesem Weg gemeistert hast, und wie du diese bewältigt hast?

Die Entwicklung von myostyle war eine echte Berg- und Talfahrt. Ich wusste genau, was die Kunden brauchten, aber keiner der Hersteller hatte ein Produkt, mit dem ich meine Kunden wirklich beruhigt allein zu Hause trainieren lassen wollte. Also baute ich ein Team aus Expert auf, die nicht nur im Bereich EMS, sondern auch in der Elektrotechnik erfahren waren.

Gemeinsam haben wir es geschafft, EMS komplett neu zu definieren. Es gab Rückschläge, technische Probleme und eine große Verantwortung gegenüber Investoren. Aber die Vision, etwas Besonderes zu schaffen, hat mich immer weiter motiviert. Das System wird immer weiter entwickelt und passt sich den neuen Anforderungen der Nutzer an.

Dein Erfolg ist auch ein inspirierendes Beispiel für Female Empowerment in einer oft männerdominierten Fitnessbranche. Wie möchtest du durch deine Arbeit andere Frauen ermutigen und unterstützen, ihren eigenen Weg in der Unternehmenswelt zu finden?

Vielen Dank! Es ist mein großer Wunsch, Frauen zu zeigen, dass sie alles erreichen können, wenn sie an sich glauben – unabhängig von Alter, Geschlecht oder kulturellem Hintergrund. Durch Vorträge in Schulen mit Klassen für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund berate ich Schüler, wie sie auch fernab ihrer Heimat Freundschaften knüpfen und den neuen Ort zu einem Zuhause machen können.

Es ist mein großer Wunsch, Frauen zu zeigen, dass sie alles erreichen können, wenn sie an sich glauben.

In der männerdominierten Fitnessbranche habe ich auch noch erlebt, dass viele Entscheidungen damals von meinen „männlichen“ Kollegen getroffen wurden. Doch mir war immer klar: Muckis allein reichen nicht aus, um langfristig erfolgreich zu sein – und genau das war mein Vorteil. Heute habe ich das Glück, in meinem Beruf meinem Hobby „dem Strom“ nachzugehen, und möchte Frauen ermutigen: Egal wo du startest, es ist nie zu spät, dich an etwas Neues heranzuwagen.

Website: www.myostyle.de

Instagram: @myostyle_de

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