Der klassische Berufseinstieg verliert an Attraktivität
Der Weg über Bewerbungen, Lebensläufe und Assessment-Center ist für viele Berufseinsteiger:innen ein frustrierendes Erlebnis. Besonders direkt nach dem Studium oder der Ausbildung folgen oft Wochen der Unsicherheit, Ablehnungen oder gar Funkstille. Der Bewerbungsprozess wird zunehmend als anstrengend, intransparent und demotivierend empfunden.
Immer mehr junge Menschen stellen sich deshalb die Frage: Warum warten, bis jemand „Ja“ sagt, wenn ich selbst etwas starten kann? Der Schritt in die Selbstständigkeit gewinnt an Beliebtheit – und wird zu einer ernsthaften Alternative zum klassischen Jobeinstieg.
Immer mehr junge Menschen beantworten diese Frage mit einem klaren „Nein“. Statt sich im Bewerbungskarussell zu drehen, entscheiden sie sich für den mutigen Schritt in die Selbstständigkeit. Gründen wird zur echten Alternative – und zur Chance, das Berufsleben selbstbestimmt und sinnstiftend zu gestalten.
Neue Arbeitsmodelle machen Gründen attraktiver
Flexibilität, Sinn & Selbstbestimmung: Was die neue Generation antreibt
Die heutige Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Viele junge Berufseinsteiger:innen suchen nicht nur Sicherheit, sondern auch Sinnhaftigkeit, Selbstbestimmung und Flexibilität. Eine Festanstellung in starren Hierarchien entspricht oft nicht mehr den Wünschen nach freier Zeiteinteilung, Kreativität und persönlichem Wachstum.
Gründen bedeutet: eigene Ideen umsetzen, Verantwortung übernehmen, Entscheidungen treffen. Und das von Anfang an.
Warum Gründen als Berufseinstieg eine echte Option ist
1. Selbstständigkeit statt Bewerbungsfrust
Gründer:innen entwerfen ihre eigenen Rollenprofile – statt sich in bestehende Strukturen einpassen zu müssen. Wer gründet, definiert selbst, was wichtig ist: Arbeitszeit, Werte, Produkte, Kund:innen. Das ist nicht nur motivierend, sondern auch nachhaltig erfüllend.
2. Persönlich und fachlich schneller wachsen
Gründung bedeutet Learning by Doing. Statt auf den nächsten Karriereschritt zu warten, übernehmen Gründer:innen von Tag eins an Verantwortung – für Strategie, Finanzen, Marketing und Kund:innenbeziehungen.
3. Einen echten Impact schaffen
Viele Gründungen entstehen aus einem inneren Antrieb: der Wunsch, etwas zu verändern. Ob soziale Startups, nachhaltige Produkte oder innovative Dienstleistungen – Selbstständigkeit eröffnet den Raum für gesellschaftlich relevante Arbeit.
Typische Zweifel beim Berufseinstieg durch Gründung
Was, wenn ich scheitere?
Scheitern gehört zum Gründen dazu. Die gute Nachricht: Es ist kein Karrierekiller, sondern oft ein wertvoller Lernprozess. Wer früh eigene Projekte startet, sammelt Erfahrung – und wird resilienter.
Was ist mit finanzieller Sicherheit?
Gerade zu Beginn ist die finanzielle Unsicherheit real. Doch es gibt zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten: z. B. Gründungszuschüsse, Existenzgründer:innen-Stipendien oder Förderprogramme speziell für junge Unternehmer:innen.
Bin ich überhaupt bereit dafür?
Niemand wird als CEO geboren. Gründung ist ein Prozess – und darf klein anfangen. Wichtig ist, ins Tun zu kommen, Feedback einzuholen und sich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln.
So gelingt der Einstieg in die Selbstständigkeit
1. Geschäftsidee finden
Was begeistert dich? Wo liegen deine Stärken? Was brauchen andere Menschen wirklich? Die Antwort auf diese Fragen bildet die Basis deiner Idee. [Die 10 besten Geschäftsideen für 2025]
2. Marktpotenzial prüfen
Recherchiere, wer deine Zielgruppe ist, ob es Mitbewerber:innen gibt und wie du dich positionieren kannst. Oft hilft ein einfacher Testlauf: z. B. eine Landingpage, ein Workshop oder ein Pilotangebot.
3. Businessplan erstellen
Ein klarer Plan hilft, Ziele zu definieren und Ressourcen einzuschätzen – auch wenn er sich später noch verändert. Er ist auch notwendig, wenn du Förderungen beantragen möchtest.
4. Netzwerke und Förderung nutzen
Es gibt zahlreiche Netzwerke und Plattformen speziell für Gründer:innen – auch mit Fokus auf FLINTA*-Personen. Tausche dich aus, hole dir Feedback und finde Mentor:innen.
5. Klein starten & testen
Gründen muss nicht gleich Vollzeit heißen. Viele starten neben dem Studium oder einer Teilzeitstelle. Wichtig ist, ins Handeln zu kommen und mit echten Nutzer:innen zu arbeiten.
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Selbstständigkeit als Empowerment – auch gesellschaftlich
Gründung ist mehr als eine individuelle Karriereentscheidung. Gründer:innen bringen Diversität, Innovation und neue Perspektiven in die Wirtschaft. Besonders Menschen, die in klassischen Systemen unterrepräsentiert sind – FLINTA*, BIPoC, neurodivergente Personen – finden in der Selbstständigkeit oft mehr Gestaltungsspielraum und Sichtbarkeit.
Fazit: Gründung ist mehr als ein Plan B
Wer direkt nach dem Studium oder der Ausbildung gründet, entscheidet sich für Eigenverantwortung, Wachstum und Gestaltung. Die Unsicherheiten sind real – aber die Chancen auch. Statt Bewerbungsfrust bietet die Selbstständigkeit die Möglichkeit, das Berufsleben aktiv zu formen.
Gründen heißt nicht, alles allein zu machen – sondern den eigenen Weg zu gehen. Vielleicht ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt dafür.