Business Networking: 6 effektive Tipps, wie du dein Karriere-Netzwerk erfolgreich aufbaust

Maxi Knust

​Über ​Business Networking wurde schon viel geschrieben, doch anstatt einem festen Schema zu folgen, dass sich nicht stimmig für dich anfühlt, möchte ich dir mit diesem Beitrag ein Gefühl für deine eigene Art des Netzwerkens geben, und dies mit meinen eigenen Erfahrungen und Tipps für dich anreichern. Erfahre hier 6 effektive Tipps, wie du dein Karriere-Netzwerk erfolgreich aufbaust!

  • #1 Warum möchtest du ein Netzwerk aufbauen?

  • Zu allererst kann dir die Frage, nach deinem persönlichen WARUM helfen, genau zu identifizieren, weshalb du überhaupt ein Karriere-Netzwerk aufbauen möchtest – und infolgedessen auch deine Ziele festlegen.

    Als Gründerin mag es sein, dass du auf der Suche nach einem Co-Founder, neuen Kunden, Kooperationspartnern oder einfach nach Gleichgesinnten bist. Letzteres ist gerade in der Anfangsphase der Selbstständigkeit ein wahrer Segen.

    Als Angestellte kannst du hingegen ganz andere Motivationen haben. Vielleicht suchst du nach einem neuen Job oder nach Inspiration für deinen nächsten Schritt im Leben. Oder du willst dich in deinem Job weiterentwickeln und wertvolles Wissen anderer Branchen-Kollegen erfahren, um dies in deine Karriere-Planung zu integrieren. Vielleicht möchtest du aber auch einfach coole Kollegen aus deiner Branche kennenlernen und abends bei einem Feierabendbier über die neusten Entwicklungen austauschen.

    Finde dein persönliches WARUM!

    ​#2 Wie genau funktioniert Networking in der Praxis?

    Was ist eigentlich Networking? Meiner Erfahrung nach, ist Networking nichts anderes als neue Menschen kennenzulernen und eine Beziehung zu diesen aufzubauen. Und das am Besten ohne Hintergedanken à la ‘Was kann mir diese Person alles bieten?’

    Stelle dir die Frage, wie du selbst angesprochen werden möchtest? Vermutlich kennst du das selbst, wenn dich Menschen ansprechen und ganz offensichtlich etwas von dir wollen oder versuchen dich mit gespielter Freundlichkeit oder übertriebenen Charme zu manipulieren. Das fühlt sich komisch an, oder?

    Also wie funktioniert es nun?

    Mein Tipp: Ehrliches und aufrichtiges Interessse an der anderen Person zeigen! Sei empathisch! Das heißt konkret Fragen stellen:

    • Wie bist du zu diesem Job bzw. Business gekommen? 
    • Was hat dich motiviert/inspiriert? 
    • Was war dein größter Fail bzw. dein größter Erfolg? Hast du Tipps für mich?

    Meiner Erfahrung nach, haben manche Menschen auch Angst Fragen zu stellen. Warum? Ganz einfach, weil es oftmals wirkt, als wäre man dumm oder hat selbst keine Ahnung. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Denn erstens weiß niemand alles (auch wenn manche so tun als ob) und zweitens beschert dir die Fähigkeit Fragen zu stellen, ein enormes Wissenspaket in deinem Kopf – wahres Kapital!

    Also überkomm die Angst Fragen zu stellen und mache dir bewusst, dass die andere Person sich vermutlich sehr freut, dass ihr Fragen gestellt werden und sie von ihren Erfahrungen erzählen darf.

    Also der Erstkontakt beim Networking: Fragen stellen, von sich erzählen – und einfach ein normales Gespräch führen. Versuche zu erfahren, was den anderen begeistert und wo ihr möglicherweise Übereinstimmungen habt. Lenke deinen Fokus auf das Verbindene zwischen euch und baue dies aus!

    Ein weiterer Tipp: Erzwinge nichts und lass die Dinge auch einfach mal auf dich zukommen. Finde deine Balance zwischen Push & Pull. Gehe aktiv auf Menschen zu, aber lasse Menschen auch auf dich zukommen und Begegnungen einfach passieren – ohne etwas unter allen Umständen erzwingen zu wollen. Dabei hilft auch ein wenig das Vertrauen, dass die richtigen Menschen schon auf dich zukommen werden. Probiere es mal aus!

    Und vor allem: sei einfach du Selbst! (Verstelle dich nicht, denn das spüren Menschen intuitiv.)

    ​#3 Online oder Offline?

    Mittlerweile gibt es zahlreiche Online-Plattformen zum Netzwerken. Egal ob Business Netzwerke wie Xing oder LinkedIn oder auch normale Social Media Plattformen wie Facebook oder Instagram. Überall gibt es Menschen, wo du schnell identifizieren kannst, welche beruflichen Erfahrungen und Stationen jemand gemacht hat und welche Interessen diese Person hat.

    Ich selbst habe etwa die Hälfte meiner Kontakte zunächst Online kennengelernt, woraufhin man sich zu einem gemeinsamen Treffen verabredet hat und abstecken konnte, ob es Anknüpfungspunkte für eine Zusammenarbeit oder Unterstützung gibt. Die andere Hälfte habe ich wiederum auf Networking Events kennengelernt.

    Gerade am Anfang meiner Selbstständigkeit, ging ich zu zahlreichen Startup & Networking Veranstaltungen und lernte viele andere Gründer*innen kennen, mit denen ich bis heute, teils sogar freundschaftliche und vor allem sehr unterstützende Beziehungen, habe. Gerade in Berlin gibt es viele Events, aber auch in anderen Städten findest du mittlerweile diverse Veranstaltungen.

    Mein persönlicher Tipp: Schau auf meetup.com, wo in deiner Nähe ein Treffen stattfindet!

    Hole deine Online-Kontakte in die Offline-Welt!

    Doch meine Erfahrung zeigte auch, dass auf diesen Events zu 80 bis 90 Prozent nur Männer waren. Wer aber auch nach Kontakten zu weiblichen Gründerinnen, Branchenexpertinnen und CEOs sucht, dem empfehle ich auch auf Frauen-Events und in Frauen-Netzwerken vorbeizuschauen.

    So findet beispielsweise am 27. September 2018 das BRIGITTE-Symposium in Essen statt, wo für die Teilnehmerinnen die Möglichkeit besteht, sowohl den inspirierenden Talks zu folgen als auch sich untereinander mit Gleichgesinnten zu vernetzen. Als FEMPRENEUR Leserin erhälst du zudem 20% Rabatt auf dein Ticket. Hier geht es zum Programm und den Tickets!

    ​’BRIGITTE Job Symposium’ ​in Hamburg​. (Photo by Franziska Krug​)

    #4 Geben, Geben, Geben

    “Geben ist seliger denn Nehmen.” – heißt es schon im Neuen Testament. Doch in einer kapitalistischen Gesellschaft wurden wir eher zum Gegenteil erzogen: Wir geben nur, wenn wir auch eine Gegenleistung oder die Aussicht zumindest darauf erhalten.

    Aber gerade beim Netzwerken sollten wir uns üben im: Geben, Geben, Geben! Versuche also herauszufinden, womit du deinem Gegenüber unterstützen kannst. Und dann halte Wort und tue es!

    #5 Stolperfallen fürs Ego: Vergleichen und Konkurrenz

    Egal ob auf Social Media oder auch auf Networking Events – wenn jeder erzählt, was er gerade tolles macht, kommen wir fast automatisch in den Vergleichsmodus – und fühlen uns dann selbst ganz mies – weil bei uns ja nicht alles so perfekt ist, wie es bei den anderen scheint.

    Aber sei dir einfach bewusst, dass wir alles unsere Päckchen tragen und bei niemanden alles perfekt ist oder läuft. Versuche dir in solchen Momenten zumindest bewusst zu werden, dass du in die Vergleichsfalle gestolpert bist und sag dir:

    Ich und die anderen Person sind so einzigartig wie eine Schneeflocke, dass ein Vergleich gar nicht möglich ist.

    In einer Gesellschaft, wo Konkurrenzdenken schon von Kindesbeinen an an uns herangetragen wurde (Wer ist besser, schneller, schlauer, stärker?) und uns erzählt wurde, nur der Beste und Stärkste kann sich durchsetzen, fallen wir auch heute noch schnell in das Konkurrenzdenken zurück.

    Doch die Zukunft (und bereist Gegenwart) fußen nicht auf Konkurrenz, sondern Kooperation, Unterstützung und Zusammenarbeit. Denn wir sind eben nur gemeinsam stark. Also keine Angst vor Ideen- oder Kundenklau! Schau vielmehr, was das verbindende Element ist und wo ihr sogar gemeinsam Projekte aufbauen und stemmen könnt.

    Du bringst dein einzigartiges Wissen und Talente mit, womit du auch dein dein Projekt einzigartig gestaltest.

    Aber natürlich gibt es eben auch solche Menschen, die selbst wenig originell sind und Ideen klauen. Falls das passiert, möchte ich dieses mit dir teilen: Ideen machen nur 1 Prozent des Erfolgs aus – Die Umsetzung hingegen sind die 99 Prozent, an die sich die meisten Menschen erst gar nicht herantrauen. Und selbst wenn, solltest du wissen, dass die Umsetzung genauso einzigartig ist wie du selbst. Du bringst dein einzigartiges Wissen und Talente mit, womit du auch dein dein Projekt einzigartig gestaltest und dadurch ganz andere Kunden anziehen wirst als deine „Konkurrenz“.

    ​#6 Kontakte pflegen

    Hast du erst einmal einige Menschen kennengelernt, geht es nun an die Netzwerkpflege. Da dies sehr zeitintensiv ist, kann es sinnvoll sein, sich zunächst auf 2-3 Menschen zu fokussieren, die du weiter kennenlernen möchtest und in denen du beispielsweise Potenzial für eine fruchtbare Zusammenarbeit siehst.

    Du kannst dich regelmäßig auf einen Kaffee treffen, hin- und wieder mal telefonisch kontaktieren oder eine Nachricht per Social Media oder Mail schreiben, oder auch zu gemeinsamen Aktivitäten einladen.

    Ich persönlich lade gerne meine Netzwerk-Kontakte zu Events ein, um gemeinsam einen schönen Tag zu erleben. Dabei kann man sich gegenseitig auch „upliften“, indem ihr euch gegenseitig vorstellt und von den Erfolgen des jeweils anderen berichtet sowie für deinen Netzwerkkontakt ebenfalls wertvolle neue Kontakte herstellst.

    Finde deinen persönlichen Stil beim Netzwerken und sei authentisch!

    ​Wichtig ist vor allem beim Netzwerken deinen eigenen persönlichen Stil zu finden und nicht blindlings irgendwelchen Guidlines zu folgen, die dich in der Praxis vielmehr unauthentisch erscheinen lassen.

    Ich hoffe, die Tipps und meine Erfahrungen konnten dir ein wenig helfen, Inspiration für dein Netzwerk-Vorgehen zu finden.

    Was sind deine Erfahrungen? Und hast du ebenfalls Tipps? Dann schreib unten in den Kommentaren deine Meinung!

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