Viele Menschen verbinden mit Marken vor allem Produkte oder Institutionen, die bereits seit Jahren oder Jahrzehnten versuchen uns mit aufwendigen Werbekampagnen und emotionalen Markenbotschaften in ihren Bann zu ziehen. Doch auch Personen können Marken sein. Und Personal Branding beschreibt die Maßnahmen, die diese Personenmarken formen. Wie bei allen Marken ist das kein einmaliges Projekt, sondern ein dauerhafter Prozess. Diese bringt auf Dauer viele Vorteile mit sich, insbesondere Reichweite, Sichtbarkeit sowie Karriere- und Networking-Chancen.
Bevor das Internet zum Dialogmedium wurde, wo wir uns alle in Sozialen Netzwerken austauschen, waren diese Personenmarken insbesondere Politikern, Sportlern und Prominenten vorbehalten. Auch die Geschäftsführer der Weltkonzerne, wie bspw. Steve Jobs, fallen darunter. Doch mittlerweile steht es jedem offen, die persönliche und berufliche Zukunft mithilfe von Personal Branding aktiv zu formen. Für dich bedeutet das, zu lernen, wie du die angebotenen Plattformen für deine Ziele nutzen kannst.
Finde und nutze deine Plattform
Als Oprah Winfrey im Januar 1984 das erste Mal mit der lokalen Talk-Show „AM Chicago“ auf Sendung ging, fand sich die Moderatorin in einer ungewohnten Situation wider: Sie war das erste Mal vor der Kamera auf sich alleine gestellt. Die Sendung, welche sie gerade übernommen hatte, belegte den letzten Platz im Einschaltquoten-Ranking. Doch Oprah nutzte dies als Chance: Sie war das erste Mal alleine vor der Kamera! Dies gab ihr die Freiheit zu definieren, für was sie als Moderatorin und ihre Sendung als Plattform stehen sollten.
Dank ihrer starken Persönlichkeit und emotionalen Intelligenz schaffte es Oprah aus ihrer Sendung die neue Nummer 1 im lokalen Ranking zu machen. 2,5 Jahre später wurde die Sendung in „The Oprah Winfrey Show“ umbenannt und fortan national ausgestrahlt.
Deine wichtigste Erkenntnis
Das Imperium, welches sich Oprah Winfrey anschließend aufbaute, stellt eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte dar. Die Marke Oprah vertritt bis heute klare Werte, eine genaue Zielgruppenansprache und eine Autorität, welche auch über ihre Anhänger hinaus ernst genommen wird.
Was hat Oprah nun also mit dir zu tun? Mal abgesehen davon, dass ihre Arbeit und ihr Erfolg eine inspirierende Wirkung auf dich haben könnten, auf den ersten Blick vermutlich nicht viel. Dabei ist deine Situation gar nicht soweit entfernt von der, in welcher sich Oprah 1984 selbst befand. Nur, dass deine Plattform eben das Internet ist und nicht eine lokale Fernsehshow.
Du hast ebenfalls die Freiheit zu definieren, wofür du und dein Business stehen sollen. Das ist eine sehr wichtige Erkenntnis. Wie bei Oprah wird am Anfang den Konkurrenzangeboten in deiner Branche zunächst mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden als dir und deinem Business. Doch du hast die Chance dir eine bessere Position zu erarbeiten und wie Oprah vielleicht irgendwann die Nummer 1 in deiner Branche zu sein.
Im Vergleich zu Oprah hast du sogar zwei entscheidende Vorteile: Die Plattform ist bereits da. Du musst dich also nicht mehr zu ihr hocharbeiten. Dir stehen zudem viele verschiedene Kanäle zur Kommunikation mit deiner Zielgruppe zur Verfügung, die du je nach Relevanz und deinen persönlichen Stärken auswählen und ggf. anpassen kannst.
So hilft dir Personal Branding langfristigen Erfolg aufzubauen
Nun verwendest du, wie viele andere auch, vermutlich schon verschiedene digitale Kanäle wie bspw. Facebook, YouTube oder Instagram, um dich und dein Business zu präsentieren oder themenrelevante Beiträge zu teilen. Das ist zwar ein erster Schritt, aber dies hilft dir noch nicht dich von Millionen anderer Nutzer zu differenzieren. Um das zu tun, musst du mit deiner Persönlichkeit mehr in den Vordergrund treten.
Das ist gerade im deutschsprachigen Raum für viele ungewohnt oder gar unangenehm. Wer jedoch seinen langfristigen Erfolg steuern möchte, verspielt aber mit dem Verzicht darauf auf einen wertvollen Push. Ein ausgewogener Mix aus Informationen und persönlicher Expertise gibt den eigenen Fans und Followern dagegen eine deutlichere Verbindung zu dir und ein klares Bild davon, wofür du stehst.
Diese Fehler im Aufbau der eigenen Marke solltest du vermeiden
Der Umgang mit dem aktiven Aufbau einer Personal Brand ist hierzulande immer noch zögerlich. Das ist in erster Linie ein gesellschaftlich geprägtes Problem und nicht unbedingt am Geschlecht auszumachen. Auch wenn sich manche Merkmale unterschiedlich ausprägen. So tendieren Frauen noch ein Stück mehr als Männer dazu, ihre Fähigkeiten, Talente und Erfahrungen in digitalen Kanälen unter Wert zu verkaufen. Natürlich gibt es Ausnahmen. Doch es ist auffällig wie zurückhaltend in Deutschland viele mit dem Thema umgehen. Insbesondere außerhalb der klassischen Business-Plattformen Xing und LinkedIN, aber teilweise eben auch dort.
Ein, vor allem bei Frauen zu beobachtendes, Phänomen ist dagegen, dass sie Teile ihrer Persönlichkeit zurückhalten oder sich verstellen, aus Angst nicht ernst genommen zu werden. Das ist besonders schade, da sie hierdurch an Authentizität verlieren. Die Mehrheit der erfolgreichen Personal Brands, sowohl on- als auch offline, sind stark von ihren Persönlichkeiten und ihrer Authentizität getrieben. Bei Frauen, die dies erfolgreich verfolgen, ist dies oft sogar noch stärker ausgeprägt.
Es ist zu bemerken, dass die hiesigen gesellschaftlichen Normen traditionell eine konträre Einstellung zu der vermeintlichen „Eigenbeweihräucherung“ einnehmen. Eigenlob stinkt, wie eine alte Redewendung so schön sagt. Nur ist diese Einstellung überholt und unpassend. Wer Qualität zu bieten hat, dem sollte man dies mittlerweile zusprechen dürfen. Erfahrungsgemäß ist diese Sorge daher unbegründet.
Wenn du dich beständig mit dem Aufbau deiner eigenen Marke auseinandersetzt und dabei gewisse Dinge beachtest, wird der Erfolg dir Recht geben.
Autor
Julian Grandke
Julian Grandke arbeitet als Digital Brand Strategist in Berlin. Er ist Mitgründer des Digital Lifestyle Magazins I AM DIGITAL und begeistert sich für Menschen, neue Ideen, Musik und Reisen.
Der Text ist ein schöner Einstieg. Jetzt bin ich schon auf Teil 2 gespannt.
Hallo Michele,
das freut mich (und den Julian bestimmt auch) sehr zu hören. Ich kann versprechen, da gibt es echt gute Tipps in den nächsten Artikeln 😉
LG, Maxi
Hallo Michele,
ich hoffe, dass dir die weiteren Teile auch gefallen und vor allem helfen werden. Solltest du Fragen dazu haben, beantworte ich diese gerne.
Solange wünsche ich dir erst einmal einen erfolgreichen Start in die neue Woche!
Bestes.
Julian
Liebe Maxi,
ich bin ganz frisch auf Deinen Blog „gestolpert“ und bin restlos begeistert! Ich werd in Zukunft regelmässig reinschauen. Die Artikel machen wirklich Mut sich authentisch zu präsentieren…
Vielen Dank und alles Liebe,
Anne
Hallo liebe Anne,
das freut mich sehr zu hören, dass dir Fempreneur so gefällt. Welche Themen interessieren dich denn im Besonderen? Gerne kann ich dazu dann noch mehr schreiben.
Ich wünsche dir auch alles Gute auf deinem Weg!
Liebe Grüße,
Maxi
Hey! Cooler Artikel, der es sehr gut auf den Punkt bringt. Aber ich sehe es leider auch noch so, dass besonders Frauen noch zu wenig ihre eigene Marke aufbauen, dabei wäre das ein guter Einstieg, um einen Wiederkennungswert für potentielle Kunden zu schaffen, da man als Person einfach nicht kopierbar ist. (Zum Glück)
Auf viele weitere interessante Artikel von euch!
Alles Liebe
Jacky
Hallo liebe Jacky,
da sagst du was Wahres: Als Person ist man einfach nicht kopierbar. Und ich hoffe, dass noch viel mehr Frauen ihre Einzigartigkeit erkennen und diese auch positiv hervorheben. Aber das ist ja manchmal gar nicht so einfach 🙂
Freut mich sehr, dass dir die Artikel auf Fempreneur gefallen 🙂
Liebe Grüße,
Maxi
Hi Jacky,
freut mich, dass du dich nicht davor scheust deine Kompetenz und Persönlichkeit zu verstecken. Denn in dieser Mischung steckt nicht nur Einzigartigkeit, sondern auch Stärke und der so nötige Glaube daran.
Und damit ist man schon einen großen Schritt weiter.
Bestes,
Julian