Jeanine Hurte studierte BWL in den Niederlanden und startete zunächst als Unternehmensberaterin bei KPMG. Doch schnell wurde klar: Jeanine verändert gerne und denkt groß. Ihre inspirierende Vision: Deutschland zum Land der meisten weiblichen Millionärinnen zu machen. Und das möchte sie mit ihrer Marke „Frau Geld by Jeanine Hurte“ sowie ihrem „Rich Bitch Coaching“ Programm erreichen. Zudem spricht sie in ihrem Podcast “No Time for Average“ auch Tabuthemen rund um die Weiblichkeit an. Welche Geld-Blockaden viele Gründerinnen und Selbstständige abhalten und welcher Glaubenssatz für Jeanine ein absolute Gamechanger war, teilt die erfolgreiche Unternehmerin im FEMPRENEUR-Interview.
Du hast als erste in deiner Familie studiert und nach deinem Masterabschluss bei der Unternehmensberatung KPMG diverse Unternehmen beraten. Woher kam deine Motivation dich dann selbstständig zu machen? Und was waren deine ersten Schritte?Bereits im Studium spürte ich, ich möchte mein eigener Chef sein. Ich muss einfach immer schauen, wie man Dinge besser machen kann. Im Job hatte ich jedoch das Gefühl, dass dies dort nicht gewünscht war, und ich Dinge nicht so schnell verändern kann, wie ich es für richtig halte.
Inspirierend und erster Anstoß zum Ausstieg war die Leitung der KMPG Start-up Initiative und meine intensive Arbeit mit Gründern. Lange Zeit fehlte mir aber die zündende Idee für mein eigenes Start-up.
Nach einer Weltreise und der spontanen Kündigung am ersten Arbeitstag, gründete ich Effektvoll, ein Medienunternehmen für positive News, und begann mit dem, was ich damals konnte: einen Business Plan schreiben und Geldgeber finden.
Bereits im Studium spürte ich, ich möchte mein eigener Chef sein.
In deiner heutigen Arbeit spielt das Thema “Geld” eine große Rolle. Wie kam es bei dir persönlich dazu, dass dies der Fokus deiner Arbeit wurde? Geld hat mich bereits als kleines Kind fasziniert. Wenn Familienfreunde zu uns kamen, wollte ich immer zuerst ihr Portemonnaie haben und ihr Geld zählen. Genommen habe ich nie etwas, nur gezählt.
Gerade weil uns Dinge so leicht von der Hand gehen, sind wir so gut darin und dürfen verdienen, was wir wert sind.
Als Business Mentorin habe ich mit vielen top talentierten Frauen gearbeitet. Sie sind spitze in dem, was sie machen und erlauben sich im Tausch dafür nur wenig Geld, da es ihnen so leicht von der Hand geht. Ich glaube, es sollte genau anders herum sein. Gerade weil uns Dinge so leicht von der Hand gehen, sind wir so gut darin und dürfen verdienen, was wir wert sind.Mit deinem “Rich-Bitch Coaching” Programm und deiner Marke “Frau Geld by Jeanine Hurte” verfolgst du deine Vision, Deutschland zum Land der meisten weiblichen Millionärinnen zu machen. Welche Lernerfahrung hattest du im Umgang mit Geld, die für dich ein absoluter Game-Changer war?Bis Ende 20 war Geld etwas, was gefühlt alle anderen hatten, ich jedoch nicht. Ich verstand nicht, warum in meinem Leben nie genug Geld da war, um so zu leben wie ich es wollte.Mein persönlicher Gamechanger war, dass Geld neutral ist, und meine Einstellung und Beziehung zum Geld bestimmt, wieviel und wie leicht ich es verdiene.
Mein Gamechanger war, dass Geld neutral ist.
Du stellst dabei typisch männliche Business-Strategien infrage und möchtest durch deine Arbeit den “female way of business” zeigen. Was bedeutet dies für dich konkret? Und wie können Frauen auf ihre Art authentisch Business machen?
Eine unserer größten Stärken als Frau ist unsere Intuition: so spannend, weil wir sie nicht sehen, hören oder riechen können und dennoch wahrnehmen. So ist es auch im Business: unsere Intuition sagt uns sehr deutlich, ob wir mit jemandem zusammenarbeiten möchten, welcher Preis sich für uns richtig anfühlt usw.
Ich bin überzeugt, wenn wir Frauen unsere Intuition auch im Business nutzen, ist es wesentlich leichter und erfolgreicher für uns.
Unsere Intuition ist ein Leitsystem, ebenso wichtig und relevant wie Logik, Verstand, Zahlen und Strategien. Ich habe meiner Intuition folgend mein Unternehmen in 12 Monaten zu einem Millionenbusiness aufgebaut.Oft konnte ich Entscheidungen nicht logisch begründen, aber meine Intuition zeigte mir den Weg. Ich bin überzeugt, wenn wir Frauen unsere Intuition auch im Business nutzen, ist es wesentlich leichter und erfolgreicher für uns.Viele Gründerinnen fühlen sich noch vor dem eigentlichen Schritt in die Selbstständigkeit von den Themen Business- und Finanzplanung abgeschreckt – was kann man vor der Angst vor den Zahlen tun bzw. wie kann man dabei sogar richtig Spaß haben?Positive Affirmationen sind der erste Schritt. Sprich, sich bspw. zu sagen “Ich liebe Zahlen und Finanzen“, “Es fällt mir leicht, mich damit auseinanderzusetzen“.Ich sage nie, dass mir etwas keinen Spaß macht, sondern teste immer erst alles selbst. Wenn ich dann merke, dass es mir wirklich keinen Spaß macht, hole ich mir Hilfe und gebe die Aufgabe ab. Jede Unternehmerin braucht ein Grundverständnis an Zahlen und Steuern.Ich glaube, mit Finanzen ist es wie mit Lesen und Schreiben lernen: es ist ganz normal, dass man die ersten Male schlecht darin ist. Man wird gut in etwas, indem man es immer und immer wieder macht.
Was sind deiner Erfahrung nach, die größten Money-Mindset Blockaden deiner Kunden? Und kannst du uns an einem konkreten Beispiel zeigen, wie man diese Glaubenssätze transformieren kann?Elternhaus und Sozialisierung spielen auch beim Money-Mindset eine große Rolle. Wir finden viel zu häufig Meinungen wie “viel Geld ist schlecht“ und “reiche Leute sind arrogant, verbittert und haben keine Freude am Leben.“Wir denken, wir können nur das eine oder das andere haben. Typische Glaubenssätze von Frauen sind hier: “Ich kann viel Geld haben oder eine gute Mutter sein“, “Ich kann viel Geld haben oder einen Partner, der mich liebt“.Gerade beim Thema Geld denken wir Entweder-Oder. Die Lösung liegt darin, das “oder“ durch ein “und“ zu ersetzen. Also: “Wie kann ich viel Geld haben UND super viel Freude in meinem Leben“. In dem Moment, in dem Du das “oder“ durch ein “und“ ersetzt, empfängst Du vom Leben auch Antworten auf das “und“.In deinem Podcast “No time for average” inspirierst du Frauen und Männer und scheust dich nicht konstruktiv Tabuthemen zu hinterfragen. Welche Themen beschäftigen dich neben dem Thema “Geld” dabei zusätzlich? Und welchen ultimativen Tipp hast du für unsere FEMPRENEUR-Leserinnen?Neben dem Thema “Geld“ beschäftigen mich die Themen Weiblichkeit, Sex und größenwahnsinnige Ziele. Mag unvereinbar erscheinen, dennoch gibt es einen gemeinsamen Nenner: Die Kunst, uns Dinge zu erlauben. Gib Dir die Erlaubnis für Deinen eigenen Weg, ganz egal, was andere denken oder sagen. Mein ultimativer Tipp und Mutmacher gegen das Muffensausen, wenn wir Neues wagen: “Mut wird immer belohnt!“.
Deine Aufgabe ist es, für den nächsten Schritt BEREIT zu sein.
Und mein zweiter Tipp heißt: “Ist der Schüler bereit, taucht der Lehrer auf.“ Sprich, Deine Aufgabe besteht nicht darin, nach dem passenden Coach, Freunden, Bekannten oder einem Partner zu suchen. Deine Aufgabe ist es, für den nächsten Schritt BEREIT zu sein. Das Leben schickt Dir dann den für Dich passenden Lehrer für diesen nächsten Schritt.
Website: www.jeaninehurte.com
Fotos ©Stefanie Lippert
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