Hautärztin & DERMANOSTIC-Gründerin Estefanía Lang: „Unternehmerin zu sein, beinhaltet so Vieles: vom Mitarbeitergespräch bis zur Marketingstrategie“

Maxi Knust

Estefanía Lang ist eine richtige Powerfrau. In erster Linie ist sie als ​Fachärztin im Bereich der Dermatologie tätig. Und Mutter von zwei Kindern. Ganz nach dem Motto: „Folge deinem Herzen.“, folgte die erfolgreiche Ärztin einem weiteren Herzensruf: Der Gründung des eigenen Tech-Unternehmens. So gründete Estefanía Lang zunächst das Online-Portal MEDILOGIN mit, ein internationales Online-Portal für die Weiterbildung von Ärzten. Mittlerweile gründete sie bereits ihr zweites Startup – gemeinsam mit ihrem Ehemann und einem befreundeten Paar. Mit DERMANOSTIC kreierte das Team den „Hautarzt per App“. Die App bietet die Möglichkeit, innerhalb von 24 h eine Diagnose samt Therapieempfehlung von einem Facharzt zu erhalten. Im FEMPRENEUR Interview erzählt Estefanía von ihrer Selbstständigkeit, Familie und Tipps.

Estefanía, du bist ausgebildete Ärztin mit der Spezialisierung in Dermatologie. Was hat dich damals inspiriert, dich im Fach der Dermatologie zu spezialisieren?

Die Dermatologie ist ein tolles Fach, bei dem man Krankheiten mit dem bloßen Auge diagnostizieren kann und den Patienten somit schnell geholfen werden kann. Klein, groß, Frau, Mann. Jeder Mensch kann Hautveränderungen entwickeln.

Nur Ärztin zu sein, schien nicht ganz auszureichen. Du hast dann gemeinsam mit einer Mitgründerin zunächst das Online-Portal MEDILOGIN gegründet, ein internationales Online-Portal für die Weiterbildung von Ärzten. Wie lief dieses erste Business und welche Erfahrungen hast du als Startup-Anfängerin gemacht?

Als wir vor zwei Jahren MEDILOGIN gründeten, haben sich viele gefragt, ob digitales Lernen überhaupt funktioniert. Nun, früher musste man ins Theater oder ins Stadion gehen, bis das Fernsehen kam – dann schauten viele Menschen doch von zu Hause. Denn bequemer, preiswerter und ohne Reisen verbunden.

Heutzutage haben wir fünf Kurse auf dem Markt und zahlreiche Podcasts und Webcasts auf drei Sprachen. Zwei weitere Kurse werden in diesem Jahr noch lanciert. Und die Ärzte lernen on the way oder vom Sofa aus.

Foto © Robert Winter

Ein Business ist nicht genug – und so hast du bereits das zweite Startup mit DERMANOSTIC auch mit deinem Ehemann mitgegründet – eine App, die innerhalb 24h eine Diagnose und Therapieempfehlung vom Hautarzt gibt. Wie seid ihr darauf gekommen? Und konntet ihr dieses Projekt bootstrappen oder habt ihr euch Investoren reingeholt?

Viele Freunde kontaktierten mich per Whatsapp und fragten: „Was habe ich auf der Haut?“. Irgendwann bekam ich Fotos vom Freund, von der Freundin, von der Bekannten, der Tante, etc… Dann dachte ich mir: wieso nicht die Dermatologie für alle Menschen zugänglich machen?

Wir haben mit vier Investoren gestartet.

Es erfordert eine große Investition, zumal viele Marketing-Kosten entstehen, sodass die App bekannt wird. Daher haben wir mit vier Investoren gestartet. Es macht sehr viel Spaß, denn Sie bringen einen ganz anderen Wind – denn schließlich sind wir Gründer alle Ärzte.

Mit dem Mann gründen ist sicher eine ganz andere Art der Herausforderung. Worauf habt ihr inhaltlich jeweils den Fokus als Gründer gelegt? Und sprecht ihr privat über das Business oder nicht?  

Wir können gut zusammenarbeiten. Hier hat jeder seinen Aufgabenbereich: er macht Vertrieb im B2B-Bereich, ich die medizinische Leitung. Nachdem wir unsere Arbeitsziele des Tages erreichen, schalten wir schnell um und genießen die Zeit mit der Familie.

Die Kinder sollen nicht das Gefühl haben, dass man nur über die Arbeit spricht – „das Leben zu genießen“ heißt, es jeden Tag zu tun!

Nachdem wir unsere Arbeitsziele des Tages erreichen, schalten wir schnell um und genießen die Zeit mit der Familie.

Foto © Patrycia Lukas

Ärztin sein und ein Business zusätzlich zu haben, und Mutter von 2 kleinen Töchtern. Bereits der erste Job wirkt sehr aufwendig. Wie und wo findest du die Zeit gleichermaßen Vollblut-Unternehmerin und Mutter zu sein?

Alleine würde ich es nicht so leicht schaffen. Wir haben ein ganz großes Glück: wir haben die große Unterstützung unserer Eltern.

Ohne diese Helden hätte ich nicht ein zweites Mal gegründet. Denn es erfordert viel Koordination und Mut!

Gerade als Ärztin ist eine vertikale Weiterentwicklung im Job noch eher ungewöhnlich. Einmal Ärztin, immer Ärztin – das denken sicher viele Kollegen. Du zeigst, dass du dich nicht auf deine Rolle als Ärztin beschränken lässt und dich als Unternehmerin weiterentwickelst. Was würdest du anderen Kollegen raten, die einen ähnlichen Weg gerne gehen möchten?

Ich bin zwar Unternehmerin und zweifache Gründerin, aber bei MEDILOGIN übernehme ich die wissenschaftliche Konzipierung der Kurse und bei DERMANOSTIC die medizinische Leitung.

Ich arbeite also in meiner Funktion als Dermatologin und Gründerin. Und beides macht mir Spaß! Mein Rat: was andere erwarten, ist nicht relevant. Man sollte immer auf sein Herz hören.

Mein Rat: was andere erwarten, ist nicht relevant. Man sollte immer auf sein Herz hören.

Foto © Kai Oberhäuser

Last but not least: Was hat dich am Job der Unternehmerin überrascht? Und was würdest du mit deinem heutigen Wissen ggf. anders machen?

Unternehmerin zu sein, beinhaltet so Vieles: vom Mitarbeitergespräch bis zur Marketingstrategie – bevor man es delegiert, muss man es vorher verstanden haben. Mit dem heutigen Wissen würde ich nichts anders machen.

Mein Tipp an alle: einfach tun! Denn es gibt nur was zu gewinnen, wenn man ein Ziel verfolgt und fleißig ist. 

Website: www.dermanostic.com

Artikelfoto: Foto © Patrycia Lukas

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